Der Entwurf von LUDES für den Neubau des Krankenhauses Lübbecker Land ist Ende August mit einer großen Mehrheit ausgewählt worden. Die Mühlenkreiskliniken werden mit diesem Konzept den Förderantrag stellen. Die meisten Fraktionen im Kreistag Minden-Lübbecke haben ihre Entscheidung für den Entwurf von LUDES auch mit dem Ergebnis der Nutzergespräche begründet – einstimmig haben sich die Klinik-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das jetzt ausgewählte Konzept ausgesprochen.
Unser Entwurf setzte sich durch: Zwei Büros hatten den Auftrag, Konzepte zu entwickeln, wie sich das neue Klinikum am besten auf dem Gelände in der Espelkamper Gabelhorst umsetzen lässt. Im Fokus der baulichen Entwicklung stehen bei unserem Konzept die Optimierung der Prozesse und Betriebsabläufe, ein schonender Umgang mit Ressourcen und die Ausschöpfung von potenziellen Synergien unter Berücksichtigung von funktionalen und baulichen Schnittstellen sowie Flexibilität in Bezug auf sich verändernde Bedarfe als auch das Abbilden von Forschungs- und Lehreinheiten zu universitären Zwecken am neu entstehenden Krankenhaus-Standort.
Das Grundkonzept sieht drei Pavillons vor, mit viel Tageslicht als wesentlicher Aspekt für die Orientierung und die Aufenthaltsqualität in einem Gebäude.
Somatik und Psychatrie werden durch über eine Hauptmagistrale verbundene Baukörper räumlich getrennt. Vorgesehen ist auch die Stromversorgung mit Solaranlagen auf den weitgehend begrünten Dachflächen. Auf dem Gelände sollen zudem Teichanlagen als Regenrückhaltebecken für ein nachhaltiges Regenwassermanagement errichtet werden.
Nachhaltig Bauen bedeutet für die Zukunft bauen und auf sich verändernde Bedarfe zu reagieren. Der Campus definiert größere baulich-räumliche Erweiterungsflächen für die Somatik und die Psychiatrie auf Makroebene, die im Gesamtsystem angebunden sind. Zusätzlich ist eine Erweiterung auf Mikroebene im Bereich der Loggien möglich, die flexibel auf einen steigenden Bedarf an Pflegebetten reagieren können.
Die bestehenden Standorte Lübbecke und Rahden werden in einem gemeinsamen Neubau in der Gemeinde Espelkamp zusammengelegt. Der Neubau stellt einen wichtigen Baustein in der Basisversorgung dar. Geplant werden auf 22.787 Quadratmetern Nutzfläche bei einer Bruttogeschossfläche von 44.872 Quadratmetern, ein Haus der Grund- und Regelversorgung inklusive einer universitären Psychiatrie und einer universitären Psychosomatik – mit insgesamt 400 Betten, einer Notaufnahme, einem Zentral-OP, drei Kreißsälen, einer Radiologie mit CT und MRT, einer Endoskopie mit fünf Sälen, klinischen Ambulanzen, eine Funktionsdiagnostik und eine große geriatrische Abteilung. Das Medizinische Zentrum für Seelische Gesundheit soll auch 44 psychosomatische Betten und 20 tagesklinische Plätze bieten.
In den kommenden Monaten will der Kreis Minden-Lübbecke zusammen mit den Städten und Gemeinden sowie den Mühlenkreiskliniken über die Finanzierung der Großinvestition sprechen. Mit dem Förderantrag werden auch die Vorentwürfe nach der Leistungsphase 2 HOAI inklusive einer detaillierten Kostenschätzung beim Ministerium eingereicht.